Kostenloses Internet für den Kreis Kleve – Diese jungen Leute bringen das Gratis-Internet in unsere Städte

Großes Lob erhielt David Krystof von der Grünen Kreistagsfraktion vom Kurier am Sonntag. Neben Tim Reuter von den Piraten ist er einer der initiatoren für ein freies Internet im Kreis Kleve.

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Diese jungen Politiker bringen das Gratis-Internet in unsere Städte

Initiative der Kreistagsmitglieder David Krystof und Tim Reuter
KREIS KLEVE Kostenloses, öffentliches Internet in unseren Städten – ohne Anmeldung und Zeitbegrenzung? Diese Vision haben die zwei Kreistagsmitglieder David Krystof (Grüne) und Tim Reuter (Piraten). In Weeze ist die Idee so gut wie umgesetzt, mit dem Gocher Werbering und dem Klever Bürgermeister stehen die beiden Jungpolitiker bereits in Kontakt. Gut möglich, dass bald alle unsere Städte ihren Bürgern und Besuchern kostenlosen, öffentlichen Internetzugang bieten. Denn die Idee lässt sich schnell und kostengünstig umsetzen.

Schnell mal mit dem Smartphone (Internetfähiges Mobiltelefon) oder dem Tablet (tragbarer Kleinstcomputer) beim Einkaufsbummel ins Internet? Das ist bislang oft nur übers normale Mobilfunknetz möglich – langsam und immer wieder betroffen von Funklöchern. Ein kostenloser, öffentlicher und schneller Internetzugang ist eher die Ausnahme: Cafés und Hotels werben damit, wenn sie einen solchen Service anbieten. Daneben gibt es meist nur kostenpflichtige Zugänge von Anbietern wie der Telekom.

Die Kreistagsmitglieder David Krystof (Grüne) und Tim Reuter (Piraten) wollen nun das kostenlose, öffentliche Internet unter dem Namen Freifunk in alle  Städten und Gemeinden im Kreis bringen. „Das ist nicht nur praktisch, sondern ein echter Standortvorteil für Handel und Tourismus“, sagt Tim Reuter. „Außerdem fördert das die Demokratisierung, da jeder unbegrenzt Internetzugang hat.“ Die dafür benötigten Geräte (Router) kosten gerade mal zwischen 20 und 60 Euro pro Stück – weitere Kosten fallen nicht an. Die Gemeinde Weeze hat das Potenzial als erste erkannt: Die Gemeindeverwaltung hat Geräte zu Testzwecken aufgestellt, außerdem mehrere Geschäfte. „Die Kevelaerer Straße ab Cyriakusplatz bis Alter Markt bietet bereits komplett Freifunk“, erklärt Reuter. „Schon bald soll der gesamte Ortskern folgen. Weeze ist hier eine absolute Vorzeigekommune.“ Mittlerweile ist man auch in Goch und Kleve auf das Thema aufmerksam geworden: Reuter und Krystof sind mit dem Gocher Werbering und dem Klever Bürgermeister im Gespräch. Auch andere Städte haben Interesse angemeldet. Reuter: „Wir werden mit Anfragen überrannt.“  

Städte, Werberinge und Privatleute, die sich für den Freifunk interessieren, schreiben an info@freifunk-niederrhein.de. Weitere Informationen gibt es auch auf www.freifunk-niederrhein.de

Olaf Plotke, Kurier am Sonntag, 08.02.2015
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Was ist Freifunk?

Freifunk ist eine gemeinnützige, hierarchielose Initiative für freie Funknetzwerke. Konkret hat sich Freifunk zum Ziel gesetzt, offene WLAN-Netze einzurichten und diese miteinander zu verbinden. Dies ermöglicht einen freien Datenverkehr “durch die Luft” in der ganzen Stadt und eine kostenlose Anbindung ans Internet.

Die Vision von Freifunk ist die Verbreitung freier Netzwerke, die Demokratisierung der Kommunikationsmedien und die Förderung lokaler Sozialstrukturen. Durch die Vernetzung ganzer Stadtteile wollen wir der digitalen Spaltung entgegenwirken und freie, unabhängige Netzwerkstrukturen aufbauen.
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Über die Entwicklung in Weeze berichtete die Rheische Post am 13. Januar 2015

Verein Freifunk bietet freies WLAN in Weezes Mitte

15 Hot Spots sind bereits installiert, weitere sollen folgen. Geschäftsleute engagieren sich, Verwaltung ist ebenfalls dabei.
In diesem Wettbewerb war Nachbar Kevelaer zwar mal schneller, aber welche 11 000-Seelen-Gemeinde kann schon von sich sagen, im Ortskern freies WLAN zu bieten? Weeze ist jetzt fast flächendeckend so weit: Mit dem heutigen Dienstag sind 15 WLAN Hot Spots installiert – durch den Verein Freifunk Niederrhein. Initiator Frans de Ridder betont: "Damit hat Weeze als eine von ganz wenigen Kommunen in NRW ein flächendeckendes Freifunk-WLAN im zentralen Bereich um den Alten Markt, die Wasserstraße und die Kevelaerer Straße."

Erst kurz vor Weihnachten hatten vier Bürger aus Weeze in Eigeninitiative die "Projektgruppe Freifunk Weeze" gegründet. Innerhalb von drei Wochen haben sie es geschafft, 15 Router aufzustellen. Die Router werden von Gewerbetreibenden für einen einmaligen geringen Betrag (ab 20 Euro) und mit Übernahme der Stromkosten sowie von eventuell nötigem Installationsmaterial zur Verfügung gestellt und von der Projektgruppe kostenlos vorbereitet und installiert.

Die lokale Politik unterstützt die Initiative: Selbst in den Parteibüros der CDU und der SPD im Ortskern konnten Router aufgestellt werden. Als nächstes sei angestrebt, die Bereiche Cyriakusplatz und Bahnhof entsprechend zu bestücken. Frans de Ridder: "Da setzt die Projektgruppe auf die Zusammenarbeit mit der Verwaltung, die Ende letzten Jahres eine entsprechende Anfrage aus der Politik bekommen hat. Die Projektgruppe wird sich in der kommenden Woche mit der Verwaltung treffen und sich für einen schnellen, kostengünstigen und unkomplizierten weiteren Ausbau des Freifunk-Netzes einsetzen." Es sei vor allem logistische Unterstützung seitens der Gemeinde gewünscht, um auch an oder in zentral gelegenen kommunalen Gebäuden Router anbringen zu dürfen. Khalid Rashid von der Verwaltung sagte der RP auf Anfrage, die Gemeinde habe auch unabhängig von dem privaten Angebot vor, auf dem Cyrikusplatz und am Bahnhof, der stark von Flughafenkunden frequentiert wird, ein freies Netz einzurichten.

Anja Settnik, RP Grenzlandpost 15.01.2015
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