Grüne fordern Vereinheitlichung der Gebühren in der Kindererziehung

Bestehende Ungleichheiten und Disparitäten bei der Betreuung von Kleinkindern war ein zentrales Thema auf der Sitzung der grünen Kreistagsfraktion am 27. Juni.


Die grüne Kreistagsfraktion bedauert den zu langsamen Ausbau der Betreung der unter drei Jahre alten Kinder. Schon vor Jahren hatten die Grünen im Jugendwohlfahrtsausschuss den zügigen Ausbau der sog. 3-Betreung gefordert. Lange hat die CDU diese Forderung aus ideologischen Gründen abgeblockt. Erziehung gehöre in die Familie, so die Argumentation. Erst in den letzten Jahren wächst die Einsicht, dass die Gemeinschaft aufgrund der gravierenden Veränderungen der Familienstrukturen helfend eingreifen muss.

Gleiche Gebühren in allen Städten im Kreis gefordert

Aktuelles Thema der Beratungen waren  die höchst unterschiedliche Höhe, die die Eltern in den einzelnen Kommunen des Kreises für die Kindergartenbeiträge zahlen müssen. Hier wünschen sich die Grünen eine Vereinheitlichung der Gebühren. "Der Landrat ist hier gefordert, eine Moderatorenrolle einzunehmen" urteilt die Fraktionssprecherin Ute Sickelmann.

Ähnliches gelte bei der Diskussion um die ungleiche Bezahlung der Tagesmütter. "Auch hier fordern wir eine Angleichung", so Sickelmann.

Standpunkte

Die Grünen fassen ihre Position in sechs Punkten zusammen:
1. Insgesamt ist der Ausbau von U3-Kita-Plätzen der richtige Weg und deshalb weiter zu fördern.
2. Der Kreis Kleve festigt mit der Versorgung von U3 über Tagesmütter das traditionelle Familienbild. Das sehen wir kritisch!
3. Solange der U3-Ausbau nicht abgeschlossen ist, haten wir eine Tagesmütter-Unterbringung für akzeptabel.
4. Eine Unterbewertung und einhergehend Unterbezahlung von Tagesmüttern durch Kommunen ist nicht akzeptabel! Die strukturelle Unterversorgung U3 darf nicht auf dem Rücken engagierter Tagesmütter ausgetragen werden.
5. Eine seriöse Struktur zur Qualität und dem Anforderungsprofil von Tagesmüttern ist zu erarbeiten und qualifizierte Ausbildungsgänge sind zu schaffen. Dabei ist adäquate Ausbildung in nachgewiesenen Berufsabschlüssen selbstverständlich anzuerkennen (beispielsweise in Kranken- und Kinderpflege, Sozialarbeit). Ebenfalls ist die Erziehung eigener Kinder angemessen zu berücksichtigen.
6. Langfristig ist der Ausbau von U3-Plätzen zu begleiten durch die Ausbildung von ErzieherInnen als sozialpädagogisches Studium. Hierzu könnte die HS Rhein-Waal ein Studiengangsangebot entwickeln.