Niederländer tragen ihre Gülle im Kreis Kleve auf. NRZ-Foto: Klaus Beuermann
Kreistags-Resolution wünscht stärkere Kontrollen für Transporte aus den Niederlanden
Kreis Kleve. Weniger Gülle aus den Niederlanden! Das fordern die Kreistags-Fraktionen der Grünen, SPD, FDP und Die Linke. In einer gemeinsamen Resolution fordern die Fraktionen ein effektives Kontrollsystem für "Wirtschaftsdüngertransporte" aus den Niederlanden. Auf Grund der Grenzlage werden die hiesigen landwirtschaftlichen Flächen häufig und intensiv von niederländischen Betrieben genutzt, da dort die Ackerflächen nicht ausreichend sind, so die Antragsteller. Sie sehen die Gefahr der Überdüngung und einen massiven Eintrag von Nitrat in die unteren Bodenschichten und ins Grundwasser.
Kreislandwirt gibt Probleme zu
Kreislandwirt Josef Peters gibt zu, dass es ein Problem gibt. Die Lösung liege aber bereits seit dem 1. September auf dem Tisch. Seitdem gilt die neue Gülleverbringungs-Ver-ordnung. Demzufolge müssen Kreislandwirt Josef Peters gibt zu, dass es ein Problem gibt. Die Lösung liege aber bereits seit dem 1. September auf dem Tisch. Seitdem gilt die neue Gülleverbringungs-Verordnung. Demzufolge müssen Landwirte vertraglich nachweisen, woher sie die Gülle haben und in welchen Mengen sie aufgetragen wurde. Zusätzlich müssen Bodengutachten nachgewiesen werden, in denen dargelegt wird, um welche natürlichen Düngemittel es sich handelt und wie hoch eta der Gehalt von Phosphor, Stickstoff oder Nitrat ist.
Josef Peters erklärt, dass viele niederländische Betriebe den Kreis Kleve für den Gülleabsatz wählen und dafür auch Fläche im Kreis pachten: „Eine Tatsache, die in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat", so Peters, der zugibt, dass es in der Vergangenheit „schwarze Schafe" gegeben habe. Eine Einschränkung dieser Gülle-Praxis begrüßt der Kreislandwirt.
„Regelmäßige Kontrollen fehlen"
Ute Sickelmann, Fraktions- Vorsitzende der Grünen im Kreistag, betont, dass von „regelmäßigen Kontrollen kei ne Rede" sein kann. Lediglich in Stichproben werde die Gülle analysiert. Dies habe man im letzten Umweltausschuss erfahren müssen. Der Güllehandel über so genannte Güllebanken beinhalte zudem das hohe Risiko, dass Abfälle untergemischt werden. Sickelmann hegt den Verdacht, dass man die Gülle aus den Niederlanden auch nicht gänzlich in den Büchern wieder finde und man bei der Kontrolle nicht so ganz genau hinschaue.
Die Sitzung des Kreistages beginnt heute um 16 Uhr.
Andreas Gebbing, NRZ vom 16.12.2010
Den NRZ-Artikel vom 16.12.2010 finden sie hier.